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doch wurde es nur wieder ein heiserer Ton, der kaum sehr weit dringen konnte.

Der heisere Laut erreichte das Ohr Tim Bracks trotzdem. Es war kein Zufall. Er war Marga heimlich gefolgt, weil er es nicht für ratsam hielt, das Mädchen hier ohne Schutz zu lassen. Man kannte die Insel noch zu wenig. Er war in der Nähe geblieben, hatte die Badende aber nicht beobachtet, dazu dachte er zu sauber und zu feinfühlig, – nur in der Nähe war er geblieben und kam nun dahergestürmt.

Marga lag zusammengekrümmt im Grase, – sie hatte sich bei den Versuchen, aufzustehen, an dem nächsten rissigen grauen Palmenstamm die dünne Unterwäsche zerfetzt, – sie war fast nackt, und das wußte sie, und die Scham siegte über die Furcht.

„Gehen Sie – gehen Sie –!!“ Es war nur mehr ein Röcheln.

Er ging nicht. Er beugte sich tiefer und sah ihre unförmig verquollene Hand und fragte bestürzt: „Etwa der Stich eines roten Fisches?!“

„Ja, es war ein Fisch mit einem Stachel. Gehen Sie!!“

Sie horchte, ob er sich entfernen würde. Sie fühlte, wie er sie in seine Jacke hüllte und sie in die Arme nahm und mit ihr davonlief. Wasser rauschte und gurgelte und schäumte … Brack durchs querte den Kanal und drang in die Wohngrotte Evys ein. Rief, rief nochmals … bis der verschlafene und wütende Barb vor ihm stand. Barb wollte loswettern.

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/200&oldid=- (Version vom 1.8.2018)