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dies hinstellte, das paßte nicht zu Brack! Da waren seiner Ansicht nach zu viele Widersprüche in sich selbst.

Und dann Margas Benehmen nach Bracks angeblich aus Zartgefühl herausbeschworenem Geständnis, daß er als verheirateter Mann über dem Verdacht der Lüsternheit stände? War das eine Begründung für ein solches Geständnis und eine Erklärung für Margas noch verzweifeltere Abwehr der Gegenwart Bracks?!

Nein! Auch darin verbargen sich Widersprüche, die nur eine einzige Deutung finden konnten, und das war dieselbe, die von vornherein bei Helger als klarer Verdacht noch vor Beginn dieser Aussprache alle übrigen Gedankengänge beherrscht hatte.

Ein zweiter Blitz fuhr herab und übertönte fast Helgers harte Anklage.

„Brack, Sie haben mir hier ein Spiel mit Worten und mit angeblichen Gefühlen vorgetäuscht. Für einen Oberheizer waren die ganze Regie und das Drama selbst zu gekünstelt. Ich werde Ihnen nun ohne Künstelei erklären, wie ich die Dinge überschaue und bewerte! Sie lieben Marga, und Sie sind ihr nachgeschlichen, – man kennt ja hier zwischen den Inseln mit der farbigen Bevölkerung den Hunger der Weißen nach weißem Fleisch. Sie haben einfach ihre Beschützerrolle dazu ausgenutzt, zudringlich zu werden, als Sie mit der Schwerkranken allein waren und Marga sich nicht wehren konnte. Betrachtet man die Geschehnisse

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/217&oldid=- (Version vom 1.8.2018)