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Barabas Barbs Speil- und Giftzahn war bis jetzt friedfertig nach innen geklappt gewesen, nun schnellte der gelb-weiße Hauer kampflustig nach vorn.

„Wer bei uns krank war, werden Sie später hören. Sie haben doch wahrlich die allergeringste Veranlassung, sich hier als Sittenrichter aufzupusten! Wer seine Ehe verschweigt und Hoffnungen erweckt, die nicht in Erfüllung …“ Mitten im Satz aber brach er ab und griff wieder zur Säge.

Brack hatte die Lippen zusammengepreßt und überlegte, woher der Alte hiervon Kenntnis haben mochte. Verärgert und noch verstimmter wandte er sich ab und betrat den Buschstreifen, zu Bert Schneiders ausgesprochenem Pech, denn der Reporter, der von ungefähr hier an dieselbe Uferstelle geraten war, hatte so ein wenig gehorcht und sah sich jetzt ausgerechnet dem Manne gegenüber, dem er stets in größtem Bogen ausgewichen war.

Brack packte ihn sofort am Kragen. Endlich fand er einmal Gelegenheit, diesem Freunde Margas unter vier Augen seine Meinung zu sagen.

„Nur eine Frage, Sie junger Schleicher! Haben Sie damals, als ich meine Papiere trocknete, die Wische gelesen?!“

Er hatte sich inzwischen längst zusammengereimt, wer allein hinter sein Geheimnis gekommen sein könnte.

„Ich bereue es bitter, daß ich so indiskret war und …“ – weiter kam Schneider nicht.

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/224&oldid=- (Version vom 1.8.2018)