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mit aller Vorsicht, verlor ihn zeitweise aus den Augen und erspähte ihn erst wieder, als jener den Anstieg drüben begonnen hatte.

Der Reporter stand nun vor der Schwierigkeit, den Graben zu überqueren, – von dem Überfall auf Barb hatte er nichts gesehen. Er fand jedoch schnell das Geheimnis dieses Uferplatzes heraus, packte das eine Ende des im Wasser liegenden Taues und zog das Kanu zu sich herüber, – das Tau lief an beiden Ufern über Holzrollen, und das Kanu konnte je nach Bedarf hier und dort benutzt und hinterher im Gebüsch wieder verborgen werden.

Schneider gab sich hinsichtlich der Gefühle, die Consort gegen ihn hegte, keinerlei Täuschung mehr hin. Er selbst war kein Held, zudem hatte er hier so allerlei getan, dessen er sich bei ruhiger Überlegung schämen mußte.

Er war kein schlechter Mensch, nur etwas haltlos und durch seine Neigung für Marga stark aus der Bahn geworfen. Sein Lebensprinzip hatte stets gelautet: „Die Leiter aufwärts!!“ – Ehrgeiz und ein ererbter Sinn für leichtes Geldverdienen machten ihn zu einer jener Durchschnittspersönlichkeiten, die nur mit mildem Maßstab zu messen sind. Seine gewandte Feder und eine nicht alltägliche Beobachtungsgabe hatten ihm als Berichterstatter rasch einen Ruf verschafft.

So war Heribert Schneider-Snider, der mit allergrößter Ruhe, denn vor Consort hatte er keinerlei Respekt, dem jungen Reeder abermals

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 258. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/258&oldid=- (Version vom 1.8.2018)