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18. Kapitel.
Geschichte einer Ehe.

Auf schmalen Pfaden an steilen sandigen Abhängen huschten graue Wildkaninchen hin und her, junge und alte und ganz kleine Tiere, – so klein wie Wollbälle mit dicken Köpfen und mit dicken Pfoten.

Droben der Uferwald reicht bis an die Abhänge. Buchen und Tannen und Krüppelkiefern rauschen und raunen die ewigen Lieder der Gestade der deutschen Insel. Ginster duftet. Unten dehnt sich die Ostsee. Weiße Dampfer kommen von Süden vom Festland und tragen ihre Gäste zu den Kreidefelsen von Stubbenkammer durch grüne friedliche Wogen.

Droben am Rande des Uferwaldes sitzen unter den tiefen Zweigen der von Herbststürmen zerzausten Kiefern, deren kräftiger Harzduft ein weiteres Merkmal des deutschen Waldes ist, zwei Menschen.

Mann und Frau. Der Mann braun gebrannt von der Sonne der Meere, mit einem freundlichen offenen Gesicht und einem verborgenen Schmunzeln um den energischen Mund und die sehnsüchtigen

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/262&oldid=- (Version vom 1.8.2018)