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aber er wies die Bilder, die nun in ihm aufstiegen, schnell wieder von sich. Es war ja Evys Vater! Und Helger hatte in der letzten halben Stunde gelernt, nie wieder voreilig zu urteilen und zu verurteilen. Er selbst war schuldig, wie sollte gerade er nicht anderen verzeihen können?!

„Ich komme!“ erklärte er dem staunenden Paare, das da am Ufer nur immer auf den Säugling starrte. Der Geißbock aber, drüben längst gelandet, lief hin und her und machte Miene, wiederum ins Wasser zu springen.

Helger beeilte sich. Auch er war nun drüben und reichte Marga lächelnd, aber mit feuchten Augen das Kind und meinte mit eigentümlich unsicherer Stimme:

„Da – nehmen Sie, Fräulein Marga. In Frauenarmen dürfte mein Kind, mein Junge, am besten aufgehoben sein.“

Marga blickte ihn nur ein paar Sekunden verständnislos an, dann ergriff sie vorsichtig den Säugling und fragte unter jähem Erröten:

„Also – also Evys Kind?!“

„Evys und mein Kind – ja! – Und jetzt wollen wir dafür sorgen, daß das Kind auch seinen Großvater kennenlernt!“

Brack sagte nichts. Er schaute nur Marga von der Seite an und schmunzelte. Es war sein altes, weltweises und gütiges Schmunzeln, und all die

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/278&oldid=- (Version vom 1.8.2018)