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Falten und all die Fältchen um seinen Mund und um seine Augen nahmen daran teil.

Marga neigte wie unbewußt den Kopf, küßte den Säugling auf die Stirn und glaubte einen Traum verwirklicht, der ihr, dem blonden deutschen Gretchen, aber auch ihr, der tapferen Lebenskämpferin, immer schon vorgeschwebt hatte als frauliches Zukunftsbild.

Sie hob den Kopf wieder, und um ihre Lippen spielte ein Lächeln, das ihren Träumen entsprach, – ein süßes, liebes und so echt frauliches Lächeln.




Da war eine große Wassergrotte im Norden des Felsengürtels der Tabu-Insel. Da waren in den Wänden nach der See hin schmale Spalten, durch die das Licht hereinfiel in diesen versteckten Hafen. Er hatte nur einen Zugang nach der See hin, eine ganz enge Einfahrt, die in kurzen Windungen ins Freie und vor eine nahe Reihe hoher Klippen führte. Wer diese Einfahrt nicht zufällig fand, der fand sie nie.

Hier lag ein Motorkutter vertäut, ein großes seetüchtiges Fahrzeug. Der Name zu beiden Seiten des Bugs war sorgsam weggekratzt. Es war ein Kutter wie viele andere hier zwischen den Archipelen, er maß fünfzehn Meter und war als Zweimastkutter getakelt. Seine Trossen waren jetzt, wo die Flut und das Stauwasser die Grotte übermäßig gefüllt hatten, straff gespannt, und er scheuerte

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 279. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/279&oldid=- (Version vom 1.8.2018)