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die sich nicht so mir nichts dir nichts mit einem Schwerthieb wie zu alten Zeiten zertrennen ließen.

Des treuen Barb langer und gelb-weißer Speilzahn schnellte vor Schreck nach innen.

„Gott steh mir bei, – Helger hat die Mutter seines Kindes eingesperrt! Das ist – das ist –“ aber mit einem Male lächelte er pfiffig. „Na gut, also der Helger!! Ihr Schafsköpfe glaubtet ja, wir hätten dort bei uns einen Kerl wohnen!“ grinste er schadenfroh. „Nun wird der Helger dem Kerl an die Kehle wollen aus Eifersucht, und was wird er finden?! Na, das Gesicht möchte ich sehen, wenn er vor der Wiege landet und sein Abbild erblickt!!“

Bert Schneider hörte gar nicht hin. Die ewigen Unterbrechungen seiner emsigen Gedankenreihen, die heute noch logischer und feiner gesponnen werden mußten als sonst, brachten ihn stets aufs neue aus dem Konzept. Er wischte sich die perlende Stirn und flehte zu Gott um Erleuchtung. Das war ihm noch nie passiert, daß er Gott zum Nachdenken nötig hatte. Man stelle sich vor: Er, der berühmte Reporter von Sidney!!

Aber die Erleuchtung kam: Evy!! Mit Evy mußte er beraten! Hier mit diesem Wüterich von Barb war im Augenblick ja doch nichts anzufangen!!

Er zischelte, sich schnell bückend, dem Alten nur noch ins Ohr: „Verhalten Sie sich still, mucksstill, denn Harrard befindet sich auf der Insel!“ und dann rannte er davon …

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 283. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/283&oldid=- (Version vom 1.8.2018)