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der Vater sich auf die Kanaken, die er als Wachen benutzte, verlassen konnte, richtete keine Frage an die beiden, als sie nun plötzlich in wilder Hast an dem Strang der Alarmglocke zu ziehen begannen und als kurz darauf in der Baumkrone ein grellroter Wimpel aufstieg, der zwar von den beiden Nachbarinseln, nicht aber von See aus gesichtet werden konnte. Das Mädchen hatte diesen seltsamen Alarm schon einmal miterlebt und war entschlossen, trotz des hartnäckigen Schweigens des Vaters und des Hausmeisters und all der übrigen den Dingen heimlich auf den Grund zu gehen.

Sie beobachtete nun dasselbe Schauspiel wie schon einmal: Eine Massenflucht konnte man es nennen, – und all diese braunen Insulaner, die jetzt drunten in dem hohlen Korallenhügel verschwanden, kamen erst spät abends wieder zum Vorschein, als das Regierungsschiff sich entfernt hatte.

An diesem selben Abend hatte sich das Mädchen, das in seinem übereleganten Schlafzimmer keine Ruhe fand und endlich den einzigen Mann allen Ernstes ausfragen wollte, der ihr hier etwas bedeutete, in aller Stille zu dem Häuschen davongeschlichen, das Harry Helger ganz allein und weit ab von den Hütten der Arbeiter am Außenstrande bewohnte. Sie fand die Hütte leer und schritt weiter dem Ufer zu, wo Helger seinen Lieblingsplatz hatte. Auch heute saß er dort und rauchte versonnen und von allerlei Zweifeln gequält seine Pfeife. Er hob den Kopf, als seine Freundin sich näherte

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/36&oldid=- (Version vom 1.8.2018)