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über der Stadt bei dieser Windstille trotz der Nähe des Meeres eine dünne Wolke von Rauch und Qualm und Fabrikdünsten lagerte. Die Sonne durchbrach auch diesen Schleier und leuchtete wie ein seltsamer Riesenopal am sommerlichen Himmel.

Marga Alting wandte sich dem Herrn zu, der sie soeben vertraulich angesprochen hatte. Er war jung und hatte blasse durchgeistigte Züge, seine Kleidung verriet eine genial-nachlässige Verachtung aller Äußerlichkeiten. Er war Journalist, das besagte alles.

Seine Begrüßungsworte für Marga waren ein wenig flüchtig und zerstreut. Bert Sniders Gedanken pflegten sich gleichzeitig mit mehreren Fragen zu beschäftigen. Heute allerdings beherrschte ihn nur die Erwartung, ob Marga sich nun endlich fest entschlossen habe, ihm hilfreich zur Hand zu gehen. Ihr Gesichtsausdruck war nicht gerade vielverheißend, und daher hielt er es für zweckmäßig, nochmals zu betonen, daß Marga nur einer guten Sache diene und daß ihr Name nie genannt werden würde.

„Sobald du mit Consort erst auf Maloha bist, kannst du dir die Informationen bequem verschaffen, denn dich wird niemand beargwöhnen“, schloß er seine recht unbestimmten Andeutungen über ihre Aufgabe als seine – Spionin, denn darauf lief die Sache letzten Endes hinaus, und das gerade war’s, was Marga zurückschreckte. Sie empfand unklar das Unsaubere dieser ganzen Angelegenheit, und

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/45&oldid=- (Version vom 1.8.2018)