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5. Kapitel.
Menschen in der Hölle.

Im Kesselraum der schäbigen und betagten Maryland herrschte eine erstickende Hitze. Der Dampfer schlingerte sehr schwer, und die Arbeit vor den Feuerschlünden ist eine Qual, selbst für die chinesischen Heizer, die doch wirklich sehr viel aushalten. Mitunter kam durch die Öffnungen der Ventilatoren statt der Musik des Taifuns ein Guß Seewassers hinab und bewies am allerdeutlichsten, wie übel es droben aussah.

Tim Brack lehnte an der Wand des einen Bunkers und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Daß selbst er heute schwitzte, war kein Wunder. Er hatte seit drei Tagen kein Auge zugetan. Der Maschinist war gestern früh, als er an Deck frische Orkanluft schöpfen wollte, über Bord gewaschen worden. Nun hatte Tim auch die Verantwortung für die Maschinen.

Die elektrischen Lampen brannten so trübe, daß Brack diese Dämmerung geradezu als Versuchung empfand, die Augen zu schließen und etwas einzunicken. Er hatte nur einen Wunsch:

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/58&oldid=- (Version vom 1.8.2018)