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genug derartige Leichen von Fahrzeugen umher – übergenug. Die Versicherungsgesellschaften weigern sich nicht ohne guten Grund, die Südseefrachter zu den üblichen Bedingungen aufzunehmen …

Brack schnallte dem Jungen die Korkweste um und fügte noch eine zweite hinzu – auch für sich. Er wußte, wie gut die dicken Westen die Stöße in der Brandung abfingen. Und Brandung war ringsum, das unterschied er mit geübtem Ohr an dem veränderten Brüllen der Wogen und an der Unbeweglichkeit der beiden nun offenbar festliegenden Wracke, – der beiden, denn auch die Maryland hatte nun ihre allerletzte Reise hinter sich, auch sie war nur mehr ein Wrack.

Dann schob er den Kajütboy vor sich her die Treppe nach oben und hielt ihn mit der Linken fest gepackt, ganz fest. Durch die Luke, die von den Heizern offen gelassen war, ergoß sich ein Strom Wasser die Treppe hinab und drohte den Deutschen zurückzudrängen.

Er drückte den Jungen zur Seite und schob den Kopf über den Lukenrand hinaus.

Was er sah, machte ihm den Herzschlag stocken.

Der Morgen graute gerade. Der Taifun war vorübergezogen, aber die See wütete mit vernichtender Kraft wie bisher. Zunächst hatte Brack auch nur die weißen Schaummassen und die geknickten Signalmasten und den verbogenen Schornstein des Dampfers zu unterscheiden vermocht.

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/66&oldid=- (Version vom 1.8.2018)