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rein äußerlichen Gaben ausweichen zu können. Nur deshalb hatte sie schließlich Bert Sniders Anerbieten angenommen und – nie durchzuführen brauchen, dafür sorgte, wahrscheinlich auch Schicksalswalten, der dreitägige Taifun oder genauer diese Folge von Wirbelstürmen.

Am dritten Tage hatte auch Margas Körper gestreikt. Die Seekrankheit, für sie bis dahin etwas völlig Unbekanntes – sie war ja Seemannskind! – überfiel sie mit einer alle Tatkraft vernichtenden Stärke und Hartnäckigkeit. Wenn sie, hier auf der Maryland einzige Frau an Bord, nicht den treuen Kajütboy Pei Feng als unermüdlichen Pfleger und vertrauten Helfer um sich gehabt hätte, wäre sie schon vor dem Auflaufen des Dampfers auf das Wrack kläglich umgekommen.

Pei Feng wich nicht von ihrem Lager. Niemanden ließ er zu ihr. Wenn der anscheinend so sehr besorgte Solwy Consort vor ihrer Kabine Einlaß begehrte und mit den Fäusten gegen die Tür hämmerte, dann lachte der Boy drinnen nur noch höhnischer und frecher und – lautloser. Er hielt sich genau an Bracks Instruktionen. Er besaß ebenfalls Menschenkenntnis, und nichts Menschliches war ihm fremd. Er verehrte Brack, nicht minder die allzeit freundliche Marga.

Er litt Höllenqualen, als es ihm so gar nicht gelingen wollte, mit seinen erprobtesten Mitteln die Seekrankheit zu bannen oder auch nur abzuschwächen, – er hatte in seiner wachsenden Verzweiflung das Alleräußerste versucht – eine Art

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/76&oldid=- (Version vom 1.8.2018)