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eine ungeheure rückflutende Woge hatte ihn mit voller Wucht getroffen und zurückgeschleudert. Immerhin hatte er noch einen Blick über das Deck werfen und feststellen können, daß Trebbers Angaben über die Verwüstungen hier oben keineswegs übertrieben waren. Er wischte sich die Augen trocken, und als er sie wieder öffnete, stand Trebber mit Marga in den Armen vor ihm und sagte nur mit einem etwas eigentümlichen Zucken um die Mundwinkel: „Nun, – wie gefällt’s Ihnen da droben?!“

Consorts ein wenig weichliches Gesicht, das für einen Mann viel zu regelmäßig war, spiegelte deutlich das helle Entsetzen wieder, das ihm noch in der Kehle würgte in Erinnerung an den Anblick des verwüsteten Decks. Er war kein Feigling, doch diesem Orkan und seinen Auswirkungen gegenüber sank ihm der Mut. Er traute es sich nicht zu, selbst bei günstigsten Zufällen, Marga lebend bergen zu können. Und mehr noch: Wenn er sich vorstellte, daß er nun auf gut Glück in die tosende See hinabspringen sollte, dann überlief es ihn eiskalt.

Guy Trebber, der Exsträfling, bekam wieder das eigenartige Zucken um die Mundwinkel.

„Ich habe vorhin mit Hilfe eines Bootshakens eine Leine in die seitliche Einkerbung der Steilküste hineingeworfen, und die Leine hält. Der Haken hat sich irgendwo verfangen. Folgen Sie mir. Kriechen Sie, und binden wir uns aneinander …“

Er sagte das mit einer geradezu verletzenden

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/81&oldid=- (Version vom 1.8.2018)