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Die Barriere zu: erhebt für
Meilen
brachte auf die Barriere ist:
1859 1860 1861
Thlr. Thlr. Thlr.
Trompett      1,5 230 244 251 administrirt
Bornheim      1,5 480 480 426 verpachtet
Grünthal      4 900 900 900 "
Marienbaum      2 490 460 460 "

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Hierzu ist zu bemerken, daß die Hebestelle Grünthal die Chausseegelder sowohl für die Cöln-Nymweger, als für die Wesel-Venloer Straße und zwar für eine Strecke von je 2 Meilen erhebt und daß in der vorstehend aufgeführten Pachtsumme von 900 Thlrn. der Chausseegeldertrag der letzteren Straße mitenthalten ist.

Auf der Cöln-Nymweger Staatsstraße sind vier Aufseher angestellt, einer für die Strecke zwischen der südlichen Kreisgränze und Moers, ein Zweiter für die Strecke zwischen Moers und Grünthal, der Dritte für diejenige zwischen Grünthal und Xanten, und der Vierte für den übrigen Theil der Staatsstraße. Sie erhalten 192, 216, 252 und 240 Thlr. Gehalt.

Zur Unterhaltung werden jährlich, wie auch auf der folgenden Straße, in der Regel etwa 900 Thlr. pro Meile verwandt. Doch haben die Kosten im Jahre 1861 bedeutend mehr betragen, weil in Moers die über den Stadtgraben führende steinerne Brücke, und bei Grünthal die große hölzerne Fluthbrücke umgebaut resp. reparirt werden mußten.

2. Die Wesel-Venloer Staatsstraße, unter der Fremdherrschaft angelegt, sollte ursprünglich die Communication zwischen Paris und Hamburg vermitteln. Natürlich hat sie diese Bedeutung längst eingebüßt. Sie ist 32 Fuß breit und im hiesigen Kreise 3308 Ruthen lang. Sie berührt die Flecken Alpen und Büderich, und bewirkt die Verbindung des mittleren und nördlichen Theiles des Kreises mit Wesel. Der Verkehr auf derselben ist nicht sehr bedeutend, zumal um nach Wesel zu gelangen die Rheinbrücke passirt werden muß, die Einwohner des bezeichneten Kreistheiles ihre Bedürfnisse daher lieber in Rheinberg und Xanten holen, beziehungsweise ihre Produkte nach letzterem Orte liefern. Doch werden auch Getraide und andere Erzeugnisse an die Eisenbahn nach Wesel geliefert, und Kohlen etc. mit zurückgenommen. Die Straße wird durch eine täglich zwischen Geldern und Wesel hin und hergehende Post befahren.[1] In unserem Kreise befindet sich eine Barriere auf derselben, nämlich in Grünthal, über deren Einnahme bereits oben sub 1 berichtet worden ist.

Es sind zwei Aufseher für diese Straße angestellt; der eine hat die Strecke vom Rheine bis Grünthal und zugleich die Staatsstraße zwischen Grünthal und Xanten, der andere diejenige zwischen Grünthal und Geldern zu beaufsichtigen; jener bezieht, wie bereits angegeben, ein Gehalt von 228, dieser von 204 Thlr.

3. Die Moers-Aldekerker Bezirksstraße. Sie setzt sich über Aldekerk nach Kempen und über Moers nach Homberg fort, ist 24 Fuß breit und im Kreise Moers 3363 Ruthen lang. Ursprünglich von den Gemeinden erbaut, ist sie zur Unterhaltung auf den Bezirksstraßenfonds übernommen worden. Da sie den südlichen Theil des Kreises Moers und die benachbarten Gemeinden der Kreise Geldern und Kempen mit der Eisenbahnstation und den Kohlenniederlagen zu Homberg verbindet, so ist der Verkehr auf derselben nicht unbedeutend. In Zukunft wird sie eine erhöhte Bedeutung gewinnen, da sie den südlichen Theil des Kreises Moers mit der Eisenbahnstation Aldekerk verbindet. Sie wird durch eine täglich zwischen Moers und Aldekerk hin und hergehende Post befahren und berührt im hiesigen Kreise die Dörfer Schaephuysen und Vluyn und die Stadt Moers. Es befinden sich auf ihr zwei Barrieren, die eine zu Hülsdonk, die andere zu Saalhuysen, welche das Barriergeld für die ganze Strecke von Moers bis Aldekerk (4066 Ruthen) erheben. Diese Barrieren sind verpachtet und haben aufgebracht

überhaupt       für die Strecke
in unserem Kreise
1859 437 Thlr.
361
Thlr.
1860 470 "
388
"
1861 470 "
388
"


  1. Diese und ähnliche Angaben bei den vier folgenden Straßen beziehen sich auf die Zeit vor Eröffnung der Eisenbahn von Crefeld nach Cleve.