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Zur Unterhaltung der Straße in unserem Kreise wurden ausgegeben

1859   1661 Thlr.
1860   1456   "  
1861   1526   "  

Für diese und die folgende Straße ist ein Aufseher mit 216 Thlr. Gehalt angestellt.

4. Die Vluyn-Vinnbrücker Bezirksstraße, von den Gemeinden erbaut und seit dem 1. Februar 1862 auf den Bezirksstraßenfonds übernommen, verbindet die Gegend von Vluyn mit der Cleve-Crefelder Bezirksstraße bei Vinnbrück, und demnächst mit Hüls und Crefeld. Sie ist 24 Fuß breit, im hiesigen Kreise 480 Ruthen lang und hat nur eine lokale Bedeutung. Eine Barriere befindet sich in Tönisberg. Über den Ertrag und die Unterhaltungskosten liegen selbstredend noch keine Angaben vor.

5. Die Rheinberg-Geldern’sche Bezirksstraße war bis vor kurzem ein in gutem Zustande befindlicher Communalweg, der schon seit mehreren Jahren von einer täglich zwischen Geldern und Rheinberg hin und hergehenden Post befahren wurde. Inzwischen haben die Gemeinden dieselbe mit Hülfe einer Staatsprämie von 3000 Thlr. pro Meile chausseemäßig ausgebaut, worauf dieselbe durch den Bezirksstraßenfonds übernommen worden ist. Sie ist 26 Fuß breit und im Kreise 3345 Ruthen lang. Aus folgender Übersicht geht der Betrag der von den diesseitigen Gemeinden aufgewendeten Kosten hervor.

Gemeinden Länge in Ruthen Die Kosten wurden gedeckt durch Summa der Kosten
Thlr.
Naturaldienste
im Werthe von
Thlr.
baare Zuschüsse
der Gemeindekasse
Thlr.
eine
Staatsprämie
Thlr.
einem Zuschuß aus dem
Bezirksstraßenfonds
Thlr.
Rheinberg   518   387   957   777 600   2721
Repelen   517   147 1585   776   2508
Vierquartieren   855 2378 1655 1283   5316
Camp 1060 1573   372 1590   3535
Hörstgen   395   722   858   593   2173
Summa
3345 5207 5427 5019 600 16253

Der Verkehr auf dieser Straße, welche im hiesigen Kreise die Dörfer Camp und Hörstgen berührt, verspricht ein bedeutender zu werden, einestheils wegen der Verbindung der Gegend von Camp, Repelen etc. mit Rheinberg, von wo Kohlen, Kalk etc. geholt werden, andrerseits wegen der Verbindung der Mitte unseres Kreises mit den Eisenbahnstationen Geldern und Aldekerk. Die Straße hat im hiesigen Kreise zwei Barrieren, nämlich zu Camperbruch und Camperbrück.

6. Die Xanten-Geldern’sche Bezirksstraße, welche über Xanten hinaus bis zum Rhein bei Beek führt, und den Flecken Sonsbeck und die Stadt Xanten durchschneidet, ist 24 Fuß breit und im Kreise 4050 Ruthen lang. Sie ist ebenfalls von den Gemeinden erbaut und auf den Bezirksstraßenfonds übernommen worden. Sie wird von einer täglich zwischen Xanten und Geldern hin und hergehenden Post befahren. Der Verkehr ist nicht unerheblich, da an der Beek Kohlen etc. geholt und Landesprodukte dorthin geliefert werden. Als Verbindung zwischen Xanten und den Eisenbahnstationen Geldern und Kevelaer erhält sie nunmehr eine noch erhöhte Wichtigkeit. Die Unterhaltungskosten betragen jährlich circa 700 Thlr. pro Meile. Ein für die ganze Strecke angestellter Aufseher erhält 252 Thlr. Gehalt. Es befinden sich im hiesigen Kreise zwei Barrieren auf der Straße, nämlich zu Beek und bei Rösken in Ursel; die erstere brachte vom 1. September 1858 bis dahin 1861 eine jährliche Pacht von 400 Thlr. auf; vom 1. September 1861 ab wird sie administrirt; die letztere war bis 1861 zu 400 Thlr. und ist von da ab zu 425 Thlr. verpachtet.

An die Staats- und Bezirksstraßen reihen sich noch zwei mit Barrieregerechtigkeit versehene Straßen an, nämlich:

7. Die Moers-Homberger Aktienstraße. Sie ist 26 Fuß breit und 1700 Ruthen lang, und wird täglich durchs sechs zwischen Moers und Homberg hin und hergehende Posten und durch zahlreiche andere Fuhrwerke befahren. Sie ist die bei Weitem verkehrreichste des Kreises. Es befinden sich auf ihr 2 Barrieren, die eine zu Moers, die andre zu Homberg. Dieselben brachte brutto auf