Seite:Strauch - Pfalzgräfin Mechthild 066.jpg

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Mâchtild geborn pfalczgräfin by Reyn Von gottes gnaden Erczhertzogin zu Osterich etc. Wittwe. Aufschrift: Dem Hochgebornen Fürsten Vnserm lieben Brüder Herrn Sigmund Hertzogen zů Österrich etc. Auf Papier ohne Siegel (Staatsarchiv zu Stuttgart). –

In einer Urkunde vom 9. März 1472 erscheint »Herr Anthony von Pforr« als Fürsprech des Bischofs von Constanz (Germania 10, 146), am 16. December desselben Jahres ernennt Mechthild den Ersamen vnsern lieben andechtigen vnd getruwen Anthonyen von Pforr vnsern Rate, damit er von der Universität Freiburg zur Pfarrei Sulchen präsentirt werde (Martin 216, 82). Als Kirchherr zu Rottenburg begegnet er in den Urkunden vom 20. Februar 1475 und 26. April 1476 (Martin 217, 90, 219, 97), als rector (eccl. paroch.) oppidi Rottenburg am 14. November 1476 (Riegger a. a. O. S. 162 ff.) und so auch in der Tübinger Matrikel vom 15. September 1477. In demselben Jahre noch (?) nominirte Mechthild als Kirchherrn zu Rottenburg an die Stelle des altersschwachen Anthony von Pforr für die Präsentation der Universität Freiburg den Meister Conrad Schöferlin und bestimmte, dass dieser jährlich 55 Gulden an die Universität als Pension zahlen sollte (Martin 222, 109). Aus Gärt Die Grafschaft Hohenberg 1. Theil (kgl. öffentliche Bibliothek zu Stuttgart Hist. Fol. 638) S. 157 führe ich an: In dem hiesigen (Rottenburger) Stadtwappenbuche ist ersichtlich, dass Herr Anton von Pforr Hofkaplan bey der durchlauchtigen, hochgebohrnen Fürstinn Fraunn Mechtildinn – gewesen sei. – Bemerkt sei noch, dass die von Martin a. a. O. S. 160. 4 161, 3 erwähnte Fälschung, in der Antonius von Pforr des öfteren begegnet, sich abschriftlich auch auf dem Staatsarchiv zu Stuttgart sowie bei Gärt a. a. O. Beilagen S. 43-46 findet. Wo Gärt über Wendelsheim (1. Theil, 2. Abtheilung S. 43 ff. und Seebronn (S 72 ff.) handelt, verlautet aber nichts über das in obiger Urkunde Gesagte, abermals ein Beweis für die Unechtheit derselben.

119) Herausgegeben von WLHolland als 56. Publication des Stuttg. Litt. Vereins, 1860. Vgl. Wackernagel Gesch. der deutschen Litt., 2. Aufl. S. 457. Koberstein Gesch. der deutschen Nationallitt., 5. Aufl. 1, 317 f.

120) Zimmerische Chronik, 2. Aufl. 1, 454, 6 ff.; vgl. ebenda