Seite:Superioris Saxoniae (Merian) 305.jpg

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Salburg.

In den Landtafeln Salbing genant / ein Stättlein / noch im Voigtland / gegen den den Fränck- vnnd Thüringischen Gräntzen / an der Sala / allda die Selbitz darein kompt / vnd ein Meylwegs von Schletz / oder Schleitz / gelegen / vnd den Herren Reussen von Plawen gehörig / so allda ein Ampthauß / das Stättlein aber feine Mawren haben solle. Anno 1633. ist allhie von den Crabaten vbel gehausset worden.


Salfeld.

Ein Stättlein an der Sala / in Thüringen / zwischen Rudelstat / vnnd Gräfenthal / sampt einem Stifft / vnd Ampt / den Hertzogen von Sachsen / Altenburgischer Lini / gehörig. Ist / vor dem jetzigen Krieg / ein lustig wolgebauter Orth gewesen: vnd wird der Abbtey / oder Stiffts / Anschlag / absonderlich gegen dem Reich mit 2. zu Roß / vnd 13. zu Fuß / Monatlichen / von den Hertzogen zu Sachsen / vertretten. Anno 1062. vertrieb der Ertzbischoff zu Cöln die Domherren von Salfeld / vmb ihres bösen vnkeuschen Lebens willen / das sie trieben; satzte dahin Mönche / etc. Die Gewalt hatte er von deß Römischen Königs Henrici wegen / deß Vormund er war / etc. saget die geschriebne Thüringische Chronic Adami Ursini. Zun Zeiten Keyser Othonis IV. vnd Philippi, gewann Landgraff Hermann auß Hessen / Salfeld. Vnd sagt die Braunschweigische Chronic am 178. Blat / daß der Landgraff die Gebäw allhie mit Fewer angesteckt / vnnd alles am Grunde rein abgebrant habe.

Anno 1640. stunde es allhie jammerhafft genug / als die gantze Keyserische Armee allda / vnd vmb das Stättlein herumb / vnd von derselben die Schwedischen auch nicht weit / ein gute Zeit / lagen. Vnd ward das Dorff Saibelsdorff / bey dieser Statt / von den Weymarischen / halb in die Aschen gelegt / daß man deß andern Tags mehr als fünffzig Soldaten halb gebraten in der Aschen gefunden; wie Georg. Engelsüß / im 2. Theyl Weymarischen Feldzugs / p. 145. berichtet. Anno 1642. befand sich der Schwedisch General von Königsmarck / mit seinem Volck / allhie; Vnnd Anno 1646. der Schwedische General Major Löwenhaupt / da dann mitlerweil dieses Stättlein gantz verderbt wurde; wie in Tom. 4. vnd 5. deß Theatri Europaei, zu lesen.


Saltza / Langen-Saltza.

Eine Churfürstl. Sächsische Statt in Thüringen / auff einem fruchtbaren Boden / bey der Vnstrut / sampt einem Schloß / (so Dreyburgk heissen solle) zwo Meylen von Mülhausen / vnd 4. von Erfurt / gelegen. Es schreibet Dresserus, daß der Nahm vom Wasser Salza / so dardurch rinnet / herkomme; vnnd sagt / daß solcher Orth / da er noch ein Dorff gewesen / deß Closters Homberg Voigten / wegen ihres fleisses / seye geschenckt worden / daher man sie Herren von Salza genent habe; auß welcher Geschlecht Herman von Saltza solle gewest seyn / welcher deß Teutschen Ordens Großmeister worden. Anno 1243. seyen drey Herren von Saltza gewesen / deren zween ihren Antheil dem von Mäyntz / der ältist vnnd dritte aber / Landgraff Friederichen in Thüringen / verkaufft habe; darüber dann Krieg entstanden / so endlich also verglichen worden / daß am Schloß / vnd der Statt / jeder den halben

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Matthäus Merian: Topographia Superioris Saxoniae. Frankfurt am Mayn: Eigenverlag, 1650, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Superioris_Saxoniae_(Merian)_305.jpg&oldid=- (Version vom 18.12.2021)