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offenbar den Krieg ankünden. Kurz, derer Schmierereyen voll solcher Lehren sind, die darum mit Freude angenommen worden, weil sie eingerichtet sind, diejenigen Schreken aus dem Wege zuheben, von welchen die Religion den Menschen sagt, daß sie die Folgen eines unmoralischen Lebens seyn; dergleichen nichts in gegenwärtiger Schrift anzutrefen ist, obschon einige dieser Herren belieben, sie so freymüthig zu tadeln. Und ich möchte wünschen, daß dieses das einzige Exempel wäre, welches die Anmerkung bestätigt, die ich nur allzuoft gemachet, daß nämlich viele von dieser ehrwürdigen Zunft eben nicht gar zu sorgfältig sind, ihre Freunde und Feinde zu unterscheiden.

Hätten einige, deren Namen der Verfasser aus Hochachtung nicht nennen will, seine Absichten redlicher ausgedeutet, so dürfte er sich haben anfrischen lassen, dergleichen Bücher von einigen der oben beschriebenen Autoren, in eine Untersuchung zu nehmen, und glaubt im Stande gewesen zuseyn, ihre Irrthümer, Unwissenheit, Dummheit und Schelmerei dergestalt aufzudeken, daß diejenigen, von denen man am meisten Ursache zuglauben hat, sie lassen sich dadurch ansteken, dieselben bald auf die Seite legen, und sich schämen würden. Izo aber, nachdem die wichtigsten Männer in den wichtigsten Aemtern belieben, es für gefährlicher zuhalten, solche Verderbnisse in der Religion, welche sie selbst mißbilligen müssen, zusatirisiren, als sich Mühe zu geben, so gar diejenigen Grundsäze über den Haufen zu werfen,

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/16&oldid=- (Version vom 1.8.2018)