Seite:Swift-Tuchhändlerbriefe-Satyrische und ernsthafte Schriften 1-1756.pdf/125

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
An den
preiswürdigen Burggraf,
Lord Molesworth,
in seinem Hause zu Brakdenstein, nächst
bei den Schwertern.


Milord!

Ich gedenke zuspät an jenen allgemein bemerkten Grundsaz, daß wer sich in fremde Händel mischet, Ursache finden wird, es zubereuen: Dieses erwahret sich gegenwärtig an mir, denn da ich mich in die Profession eines Schriftstellers eingelassen, habe ich mir die Ungnade der Regierung auf den Hals gezogen, welche sie durch eine Proclamation an den Tag geleget, darinnen dem ersten getreuen Unterthan, der im Stand wäre, und Lust hätte mich zuverklagen, dreihundert Pfunde zur Vergeltung versprochen werden; dazu kömmt noch der löbliche Eifer, und die unverdrossene Bemühung des Oberrichter Milord Whitsheds einen so gefährlichen Mann zuentdeken: Ich mag es mich also gereuen lassen oder nicht, so habe ich doch gewiß Ursache dazu, und die gemeine Anmerkung bleibt eine feste Wahrheit.

Ich weiß nicht wie es kömmt; inzwischen ist es in dem Lauf menschlicher Dinge nichts seltenes, daß einer

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Briefe des Tuchhändlers. [s.n.], Hamburg und Leipzig 1756, Seite 419. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Tuchh%C3%A4ndlerbriefe-Satyrische_und_ernsthafte_Schriften_1-1756.pdf/125&oldid=- (Version vom 1.8.2018)