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sein Vermögen wäre der Obrigkeit heimgefallen, weil er an ein fremdes Gericht appelliert hätte: und daß ein andrer in Wales seinen Gefangnen, der sich auf dasselbe Gericht berufen, heftig angefahren und beschuldigt hätte, daß er durch eine solche Vergleichung den Hof beschimpfe, angesehen alle Vergleichungen verhaßt wären.

Allein damit ich mich doch um etwas entschuldigen möge, daß ich ein wenig nachdenkender bin als andere Leute meines Standes, so bitte ich, Eure Herrlichkeit wollen mir günstig verzeihen, daß ich eine Thorheit begehe, und ihnen eine etwelche kurze Nachricht von mir selbst gebe.

Ich bin in einer Freischule auferzogen worden, da ich etwas von der lateinischen Sprache gefasset habe. Meine Lehrjahre habe ich in London ausgehalten, und eben da hatte ich auch meine Profession mit ziemlich gutem Glüke für mich selbst getrieben, bis ich bei erfolgtem Absterben einiger meiner Freunde, und bei erlittenen Unglüksfällen andrer, in dieses Königreich zurükgekehret, und angefangen habe alle meine Gedanken auf die Wollenfabric und derselben Verbesserung, nach allen ihren Theilen, zurichten. Hiebei aber fand ich grossen Widerstand, und mächtige Gegner, deren Einwürfe mir fremd und ganz besonder vorkamen. Sie sagten, die Engländer würden es sehr übel nehmen, wenn unsere Manufakturen den ihrigen gleich kommen solten. Und es widerstanden mir deswegen so gar einige von der Weberzunft, welches ich nicht anders als etwas recht tolles und unnatürliches ansehen konnte. Ich erinnere mich, daß Eure Herrlichkeit mir zu derselben

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Briefe des Tuchhändlers. [s.n.], Hamburg und Leipzig 1756, Seite 421. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Tuchh%C3%A4ndlerbriefe-Satyrische_und_ernsthafte_Schriften_1-1756.pdf/127&oldid=- (Version vom 1.8.2018)