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Weise zu Werke gehen will, so möchte ich wol den Mann sehen, gesezt, daß er hundertmal mehr Verstand und Vorsichtigkeit hätte als ich, der verhüten könnte, daß er nicht verstriket würde: Ausgenommen er wolte bloß Zeug schreiben, das niemand lieset, und nur die alten Gründe und Berechnungen, deren man müde ist, wiederholen. Mein Freund Harding mag also wehlen. Entweder muß er meine gelehrten Werke ewig auf den Schnüren truknen und hangen lassen, oder wenn er sie ausgiebt, Gefahr laufen ins Gefängniß zuspazieren.

Ich darf Eurer Herrlichkeit nicht lange sagen, wo es eigentlich haftet. Es ist gewiß, daß uns der König und die Geseze erlauben, diese Woodische Münze zuverwerfen. Es ist aber zugleich nicht weniger gewiß, daß der König und die Geseze uns auch erlauben, sie anzunehmen. Nun ist es sehr wol möglich, daß das Engländische Ministerium in den Gedanken steht, die Folgen seyen bei weitem nicht so schlimm als wir fürchten, wenn dieses Kupfer bei uns gäng und gäbe würde, angesehen dasselbe wol aus allgemeinem menschlichem Mitleiden seinen Credit bei dem König anwenden würde, ein so getreues Königreich von seinem Untergange zuretten, dafern es die Sache in demselben Licht einsehen würde. Allein so lange diesen grossen Herren belieben wird, zudenken, daß diese Münze uns nicht so sehr schädlich sey, so lange werden wir damit bedrüket seyn, daß man uns als hartnäkige Köpfe beschreibt, die sich einem Königl. Patente bloß aus Eigensinn nicht unterwerfen wollen; daher nichts übrig bleibt, als daß wir uns der Freiheit, welche der König

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Briefe des Tuchhändlers. [s.n.], Hamburg und Leipzig 1756, Seite 440. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Tuchh%C3%A4ndlerbriefe-Satyrische_und_ernsthafte_Schriften_1-1756.pdf/146&oldid=- (Version vom 1.8.2018)