Seite:Swift-Tuchhändlerbriefe-Satyrische und ernsthafte Schriften 1-1756.pdf/72

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Mich für mein Theil verdreußt es bey so bewandten Sachen gar nicht, daß ich mich ausser der Zahl befinde, und darum werde ich auch mit aller Unterthänigkeit fortfahren, meine Mitunterthanen aufzumuntern und zuwarnen, daß sie diese Münze, welche das Königreich durch weit hurtigere und stärkere Schritte, als bisher gethan worden, an den Bettelstab bringen würde, weder annehmen noch ausgeben.

Doch was bedarf es weiter zuargumentieren? Die Sache hat ihre Richtigkeit gewonnen. Der König läßt den Gesezen gemäß, das Feld zwischen Wood und dem Königreich Irrland offen: Wood hat die Freiheit, seine Münze anzubieten; und wir haben Geseze, Freiheit und Nothwendigkeit für uns, sie zuverwerfen. Ein schelmischer Roßhändler mag eine alte abgemergelte Schindmähre auf dem Markte herumreiten, aber niemand ist verpflichtet, sie zukaufen. Ich hoffe die Wörter, wer sie gern und willig annimmt, werden hier in ihrem natürlichen Sinne genommen und gebraucht, so wie Protestanten sie insgemein verstehen. Denn wenn ein troziger Hauptmann für meine Bude kömmt, sechs Ellen Scharlach zukaufen, und es folgt ihm einer mit einem schweren Sak, voll Woodischer Halbpfenninge nach; wir haben den Markt geschlossen, und mein Scharlach liegt wirklich abgeschnitten auf dem Contor, alsdenn sagt er mir im commandierenden Tone, hier ist die Bezahlung an Woods Münze, und heißt mich, dafern ich dieselbe nicht annehmen[WS 1] will, einen übelgesinnten Jacobiterhund, (obschon ich ein eben so getreuer Unterthan bin als er selbst, und zwar noch ohne Besoldung) er nimmt darauf mein Tuch mit Gewalt weg, läßt die Bezahlung an diesem verruchten Kupfer zurük,

  1. Vorlage: annnehmen
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Briefe des Tuchhändlers. [s.n.], Hamburg und Leipzig 1756, Seite 366. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Tuchh%C3%A4ndlerbriefe-Satyrische_und_ernsthafte_Schriften_1-1756.pdf/72&oldid=- (Version vom 1.8.2018)