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worden, erzehlet man uns, daß die Papisten in Irrland sich wider seine Münze vereiniget haben, obschon weltkündig ist, daß sie niemal das Herz gehabt, sich über diese Sache zubewegen. So daß mithin die beiden Parlamentshäuser, der Staatsrath, so viele Innungen, der Lordmajor, und die Aldermänner zu Dublin, die Gerichte der Geschwornen, und der vornehmste Adel verschiedener Provinzen, alle in einen Tiegel zusammen geworfen, mit dem Nammen der Papisten gebrandmarket werden.

Dieser Betrieger und seine Rotte giebet ferner vor, daß wir durch die Verwegerung seinen Quark für gute Münze anzunehmen, dem König seine Rechte streitig machen; daß wir reif geworden zur Rebellion, und in Bereitschaft stühnden Irrlands Dependenz von der Krone England, vom Halse zuschütten. Und diese Nachrichten zuunterstüzen, läßt er in ein anderes Blat einen Artikel sezen, darinnen er uns zuwissen thut, daß der Lord Statthalter Befehl habe, schleunig herüberzukommen, um seine Halbpfenninge auf festen Fuß zusezen.

Ich ersuche euch, liebe Landesleute, daß ihr euch diese und dergleichen Gerüchte nicht anfechten lasset, zumal da sie weiter nichts sind, als das lezte Geheul eines Hundes, den man lebendig aufgeschnitten hat, gleich ihm, wie ich hoffe, genugsam wiederfahren ist. Diese Verleumdungen sind noch der einzige Hinterhalt der ihm übergeblieben, denn gewiß unsere beharrliche Treu, die beinahe ohne Exempel ist, wird niemal deswegen in Zweifel gezogen werden, weil wir nicht leiden wollen, daß ein schlechter Eisenkrämer, uns all unser Habt und Gut raube.

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Briefe des Tuchhändlers. [s.n.], Hamburg und Leipzig 1756, Seite 376. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Tuchh%C3%A4ndlerbriefe-Satyrische_und_ernsthafte_Schriften_1-1756.pdf/82&oldid=- (Version vom 1.8.2018)