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Einleitung.

Das Reithaus.

Als die Deutschordensherren 1233 das bis dahin von Franziskanern bediente Elisabethhospital übernahmen, durften die Barfüsser sich in der Südwestecke der Stadtmauer ansiedeln. 1235 baute ihnen Landgraf Konrad von Thüringen eine Kirche. Philipp der Grossmüthige überwies die Klöster der Dominikaner, der Franziskaner, der Brüder vom gemeinsamen Leben seiner 1527 gegründeten Universität. 1723 aber wurde die Barfüsserkirche abgebrochen und an deren Stelle 1731 eine Reitbahn errichtet, als Geschenk des Landgrafen Friedrichs I., Königs von Schweden, an die Universität. Das Reithaus ist zugleich ein Denkmal jener höchsten Blüte der Alma Philippina, welche sie dem Philosophen Christian Wolff verdankte; 1723 auf Betreiben der Pietisten aus Halle vertrieben, folgte er dem Rufe des Landgrafen nach Marburg und gewann gerade hier seinen grössten Erfolg und ausgebreitetsten Ruhm, bis dann Friedrich der Grosse ihn 1740 mit höchsten Ehren nach Preussen zurückrief.

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Ludwig von Sybel: Gypsabgüsse Marburg. N. G. Elwert, Marburg 1903, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sybel-gypse-1.pdf/7&oldid=- (Version vom 10.6.2023)