Seite:Tagebuch H C Lang 16.jpg

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Freyherren, welche zue des negst künftig durchziehenden Volckhs Unterhaltung contribuieren sollen und mich zum Proviantmaister darzu subdeligirt. Hab also die Contribution von Ihnen empfangen und der Kay. Soldadesca damit servirt. Es sein durchgezogen ein Regiment zu Fueß, dessen Oberst Herr Graff Philips von Mansfeldt. Wiedrum 1 Regiment zu Fueß, Tieffenbachisch. Item 2 Regiment zu Pfert, Graff Zampierisch und Graff Terzkisch.

Commissarius zur Kaiserl. Veldtartilleria verordnet worden.

Adi., den 28. Juli, ist Herr Obrist Graf Philipp von Mansfeldt mit der Kay. Feldtartilleria zu Biberach ankommen, mit 1000 Pferden, die hab ich proviantirt etlich Tag, sein hernach aber herum ausgethailt worden: Als uf Scheer, Mößkirch, Illeraichen und uf die Ritterschaft Donauerviertels. Und das aus Bevelch (laut empfangenen Patents worinn ich zum Commissario über die Kay. Feldtartilleria verordnet worden), des wohledlen Gestrengen Herrn Johann Adolph von Wolffstirn auf Raphaelsberg, der Röm. Kay. May. Obercommissario, auch des dchl. Erzherzog Leopolden zu Oesterreich Rath.

Hr. Joachim Neukom todt geschossen.

1630. Von Ihr Gnaden Herrn Obristen von Ossa und Ihr Gestr. Herrn Obercommissari von Wolffstirn bin ich von Biberach durch einen Postillon naher Memmingen beschrieben worden, 434 Pagagepferd naher Italiam zu füeren, weil aber Herr Commissari Wenigl nicht zu Biberach bey der Stell, ich nur alein, und eben selbigen Tag das gräfl. Zampierisch Regiment bis naher Essendorf proviantirt, also nicht abkommen könd, ist an meiner Stell Herr Joachim Neukhom von Lindau darzu verordnet worden. Wohl und glücklich hineinkommen, am Herausraisen aber bey Maylandt von den Panditen ausgezogen, geplündert und endlich zu Todt geschossen worden. Gott der Allmechtig woll ime am jüngsten Tag eine fröliche Auferstehung verleihen und uns Allen in Christo ein Seeligs End. Amen.

In ein und anderen Commissionen habe ich mich hin und wider gebrauchen lassen vom Juli 1630 bis September 1632, wie hernach gemeldet.

1630.

Im Augusto 1630 habe ich die Kay. Veldtartilleria von Biberach naher Lindau füehren sollen. Sein 6 große St. gewest, so jedes 16 Pferdt gezogen, und an jeder Lavette 8 Pferdt. Item 2 große Feuermörser und bey 200 Munitionswägen. Waren in Allem bey 1200 Pferdt. Stukh und Munition habe ich sollen in Lindau stehen lassen. Die lehren Pferdt undt Knecht in Italia füehren. Aber von Biberach nicht weiter als uf Wangen kommen. Da dann von Herzog von Friedtland Ordre kommen, widrum umb zu kehren, habe also wider uf Biberach

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Hans Conrad Lang: Tagebuch des Hans Conrad Lang. Isny 1930, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tagebuch_H_C_Lang_16.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)