Seite:Tagebuch H C Lang 19.jpg

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daß ich was zum Besten, mir es auch bei so grausamer Mühe wol gegunt, also hab ich Niemand derffen Rechnung thun, ich gewinne oder verliere etwas oder nichts. Sondern allein was die hochen officiere Schein mitgebracht, daß ich uf soviel und soviel Volkh das ordenliche proviant geliefert, das ist mir bezahlt worden.

Wie ich dann, nachdem der Marsch aus Italia vorüber war, wegen Löblicher Ritterschafft Thonauviertels, etlich Wochen lang etliche Compagnien proviantiert, von welchen ich täglich von jeder auch 100 fl. gehabt, auch redlich von denselben bezahlt worden, als von rechten cavallieren, habe allso das was mir Gott beschert hat, (so zwar ein schlechtes, ich aber Gott dem Allmechtigen Lob und Dank darum sage, der es auch getreulich segnen wolle) von der Proviantierung, welche ich uf meine Gevahr uf ansprechen der Herren Stendt und Ritterschaft uf mich genommen und durch Gottes Gnad verricht, empfangen und bekommen. Von anderen Commissionibus vast nichts als mich gegen denen, so es angetroffen, odios gemacht. Aber wer Raison hat, es mir nicht zurechnen kahn. Habe auch, wie der Allmechtige Gott weißt, in ganzer werender Proviantierung mich dahin bevlissen, auch meinen darzu bestellten Leuthen jedes mahl starkh eingebunden der Soldadesca zu geben die Schuldigkeith. Wie dann auch beschehen. Und alle Offizier (ohne Ruhm) solches selbst bekennt haben. Dann die Ordre war vorhanden, was man ihnen geben sollte, das haben sie begerth, mich alsdann nicht weiter zu treiben begerth. Ist mir aber mancher Trunkh und anderes extra darauf gangen. Welches aber der Abschlag Weins und Korns, Gottlob, wohl ertragen mögen. Gott gebe ferner Gnad.

1631.
Spannisch Volkh.

Im Martio Ao. 1631 bin ich mit Herrn Commissario Christoph Wenigl und einem spannischen Commissario Namens .... von Ueberlingen aus von Quartier zu Quartier geraißt bis uf Preysach und haben uf 3000 Spannier, welche der Marchese di Santa Croce heraus geführth, Quartier gemacht, bis uf Preisach und in alle Quartier Proviant verordnet, welches die spannische pagatori bezahlen müessen.

Straßburg.

Von Preisach sein wir uf Straßburg gezogen für das Volkh, (weilen es zu Preysach uf die Schiff gesetzt worden) Proviant zur erkaufen und um Paß anzuhalten, welches auch geschehen. Und sein von dort aus zu Gutschen uf Freyburg und hernach per Posta bis widrum naher Ueberlingen geritten. Im Martio 1631.

Spannisch volckh zu Fueßach imparchirt 1631.

In der Karwochen ist das Volkh nach und nach heraus marchirt, und vom Gebirk heraus das letzte Quartier zu Lustnau gehabt. Hernach zu Fueßach zu Schiff gesetzt worden, und Proviant in die Schiff

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Hans Conrad Lang: Tagebuch des Hans Conrad Lang. Isny 1930, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tagebuch_H_C_Lang_19.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)