Seite:Tagebuch Russlandfeldzug 0098.jpg

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sächß. und pohlnischer Cavallerie, unter Commando des österreich. General Zechmeister blieb übrigens am 20. Septbr, wo alles wieder in seine vorigen Stellungen zurückging, an den linken Ufer des Styr zurück, um den Feind und seine Bewegungen ferner zu beobachten. Der Gen Tormassow hatte früher im Dorfe Niezwitz beteudente Vorräthe und MilitaireRequisiten zurücklaßen müßen, die zwar verborgen gehalten, doch von den feilen Juden verrathen worden waren. Der Gen. Zechmeister bemeisterte sich mit seinen fliegenden Corps noch am nämlichen Tage derselben, und brachte die darauffolgende Nacht vor diesem Orte im Bivouaq zu, sich durch ausgestellte Vorposten, unter denen neu errichtete pohlnische Cavallerie sich befand, hinlänglich gedeckt glaubend. Allein am 21. Septbr früh gegen 2 Uhr, wurde die pohlnische FeldWacht dergestallt überrumpelt, daß sie mit dem Feind zugleich vor Niezwitz eintraf, wo alles, was sich nicht mit der Flucht retten konnte, unvorbereitet und nach einen geringen Widerstand in ihre Hände fiel. Der Maj. Johzettritz[?], der Prem Lt v Schirnding und noch 14. Unteroffiziers und Gemeine mit 10. Dienstpferden hatten vom Husaren Regimente hierbei dieses Schicksal, nur mit Mühe entkam noch für seine Person der Gen. Zechmeister der am 21.ten Morgens mit dem Verluste seiner Equipage in Torczyn eintraf. Die möglichste Vorsicht und die größte Bereitschaft, wurde nunmehro auch ohne noch besonders empfohlen zu werden, auch uns am weitesten Vorliegenden, um so einleuchtender, als der schon längst befürchtete Schlag um so näher und unvermeidlich schien.

Vergleich der beiderseitigen Armée Corps

     Beide rußische combinirte Corps, hatten nach Abzug des Abgangs, den die MoldauArmée auf ihren beschleunigten Märschen und sonst erlitten, nach authentischen Angaben am 18 Septbr 1812, die Stärke von 55,000. Mann, incl einer ansehnlichen Cavallerie, als Tormassows Corps 25,000. Mann, und Tschitschagows 30,000. Mann, – wir als rechter Flügel der großen Armée hingegen, konnten diesen, nach einen ansehnlichen feindl.
Empfohlene Zitierweise:
F. W. Winkler: Bemerkungen über den Feldzug gegen Rußland in den Jahren 1812 und 1813., Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tagebuch_Russlandfeldzug_0098.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)