Seite:Tagebuch Russlandfeldzug 0160.jpg

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Stunden, die Oberfläche wieder, mit der frohen dankbaren Empfindung, von Gottes milden Sonnenlichte wieder umstrahlt zu werden.

     Das ganze hier Beschriebene muß an Ort und Stelle selbst gesehen und empfunden werden, um sich einen wahren Begriff von der Größe und Kühnheit eines Werks zu machen, was Staunen und Bewunderung zugleich erregt. Worte sind nicht hinreichend, diejenigen Gefühle zu schildern, die sich bei einer solchen unterirrdischen Wallfahrt, dem Wanderer unwillkührlich aufdringen, und in fernern Verfolg seiner Reise, sich endlich seiner ganz bemeistern.


Eintritt in die K. K. österreichischen Staaten.      Nachdem zu Formirung dreyer provisorischen Escudrons im Lande am 3. Martz 1813 bereits 5. Subalternoffiziers nach Sachsen zur Dienstleistung abgegangen, und außer einigen Verstorbenen, noch verschiedene Mann in österreichischen Hospitälern krank zurückgeblieben waren, brach die combinirte Escudron Husaren am 21. April mit einer Stärke von 133. Mann und eben so viel Dienstpferden von Raisko wieder auf, und betrat eine halbe viertel Stunde von Mogelany die k. k. ostgallizischen Staaten. Eine Escudron österreichischer leichter Reuter, auf der Chaussee in einer Doppelreihe formirt, erwarteten bereits unsere Ankunft, und nachdem die zurückgehenden sächßsichen Truppenabtheilungen solche in Maße passirt hatten, schloß sich selbige als ausbedungene Militair-Eskorte am Ende des Zuges an, doch geschahe diese Begleitung nur formell, denn nachdem der GenMaj. v. Gablenz sein Ehrenwort von sich gegeben, den in der Convention ausbedungenen Artikeln genau nachzukommen, und übrigens die strengste Mannszucht zu halten, rückte diese österreichische Begleitung wieder in ihre in der Nähe befindlichen Standtquartiere, wir aber vor heute in Wola Radziczowska ins Nachtquartier ein.

     Den 22. April übernachteten wir in Sorzice wielky bei Landskrone, und den 23ten in Klezza vor Wadowice, passirten nach gehaltener Rast am 25ten auf einer Schiffbrücke die Scapa, so wie die Städtchen Wadowice und Andrichow, und verließen am 26.ten gedachten Monats
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F. W. Winkler: Bemerkungen über den Feldzug gegen Rußland in den Jahren 1812 und 1813., Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tagebuch_Russlandfeldzug_0160.jpg&oldid=- (Version vom 30.12.2020)