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Aeltern? Von dem allem wissen Sie nichts mehr?“ – Crescentia schwieg. „Nun dann, fuhr Ferdinand mit Stolz und Würde fort, so ist dieß mein letztes Wort. Unsre Sachen sind für immer abgethan. Leben Sie wohl!“ – Damit verließ er das Zimmer. Ruhiger, als er den Vetter verlassen hatte, kehrte er zu demselben zurück, und dankte ihm herzlich für seine Freundschaft und Zurechtweisung.

Er eilte aus der Stadt, und kam noch denselben Abend in Nellenburg an. Der Obervogt und seine Gattin empfingen ihn als einen Sohn mit älterlicher Liebe. Aber in welche Bestürzung geriethen die guten Leute, als Ferdinand ihnen erzählte, auf welche Art er Crescentien wieder gesehen habe! Wie schmerzte es sie, als sie seinen Entschluß vernommen, das geschlungene Band auf ewig zu zerreißen! Mit welchem Kummer erfüllte sie die getäuschte Hoffnung, die Tochter einst mit dem guten Jüngling glücklich verbunden zu sehen! Wie sehr verwünschten sie Crescentias Leichtsinn, und die Sorglosigkeit der Tante!

Nachdem sich Ferdinand einige Tage in Nellenburg aufgehalten und im Umgange mit dieser würdigen Familie sein gepreßtes Herz ein wenig erleichtert hatte, kehrte er von frommen Segenswünschen begleitet wieder an den

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Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_014.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)