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Blicke aus dem Wagen steigen sah! Sobald wir allein waren, sagte er zu mir: Sie bleiben hier, Ihr Vater hat eingewilligt; allein es kostete mich nicht wenig Mühe, ihn von seinem Vorsatz abwendig zu machen. Eine schändliche Verläumdung hat den alten, wackern Freund gegen mich und meine Familie so eingenommen, daß er im Begriff war, mit mir in der Stille zu brechen. Wenn ich doch nur die boshafte Creatur ausfindig machen könnte, die diese schändliche Kabale geschmiedet hat!“

Die Urheberin all dieser Mißverhältnisse war Niemand anders, als Mamsell Crescentia, wie sich einige Jahre später ergab. Der Faden war verdeckt gesponnen. Durch ihre geheimen Ränke wurden meinem Vater von Zeit zu Zeit und von verschiedenen Orten her bedauerliche Winke mitgetheilt über seine Verblendung in Absicht meiner, Fraser und sein ganzes Haus wurden in dem häßlichsten Lichte dargestellt, und mein Aufenthalt als gefahrvoll für Unschuld und gute Sitten geschildert, indem die Mädchen in einem sehr zweideutigen Rufe ständen. Da war es denn meinem Vater nicht zu verargen, wenn er mich heimberief. Eben diese Crescentia, die kein Bedenken getragen hatte, die Ehre ihrer Familie zu beflecken, um die Furien ihres Neides zu besänftigen, war auch die verborgene Schöpferin all der bösen Gerüchte, die über meinen unschuldigen Freund ergangen

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Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_041.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)