Seite:Taschenbuch von der Donau 1824 113.jpg

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Gefahren und Beschwerden, allein nicht alle begreifen ihre Natur, nicht alle suchen sie auf dem rechten Wege. Hohe Würden und Reichthümer gewähren sie nicht, solang ein Mensch von Leidenschaften und Sorgen beunruhigt wird. Auch mit Wenigem kann man froh und vergnügt leben. Wer in sich selbst, in einem geordneten und stillen Herzen, die Ruhe nicht findet, wird sie außer sich nirgends gewinnen. In sein Schicksal sich schicken, weil doch nichts vollkommen auf Erden ist, das ist wahre Weisheit. Auch geht keiner der Sterblichen ganz leer aus, jeder hat seine Gabe aus der Hand der Natur empfangen, und damit soll er zufrieden seyn.

1–8. Nach Ruhe sehnt sich der Schiffer im Sturm, wenn er Gefahr läuft zu stranden und zu scheitern, nach Ruhe die wildesten und furchtbarsten Krieger Thraciens und Mediens; aber die wahre Ruhe, der innere Seelenfrieden, läßt sich nicht erkaufen, kann nicht durch äußere Güter erlangt werden. 10–12. Auch die höchsten obrigkeitlichen Ehren und die glänzendsten Wohnungen schützen nicht vor Sorgen. Vor dem Konsul gingen zwölf Liktoren hintereinander her, mit Faszen in den Händen, (Ruthenbüscheln zwischen welche ein Beil gesteckt war) um im Gedränge ihm Platz zu machen

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Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_113.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)