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gegen ihren Geliebten. Die großmüthige That derselben wird auf eine höchst rührende und ergreifende Art beschrieben, und mit ihrem Lobe endet das Gedicht. Für die Lyde konnte es nicht schwer fallen, des Dichters Absicht zu errathen, und ihren Beifall konnte sie ihm wohl schwerlich verweigern.

V. 1. Merkurius oder Hermes, der Erfinder der Leier, war ein Lehrer des Amphion. Dieser war so gelehrig daß er die Steine, zum Bau der Mauer von Thebe, durch seine Lieder in Bewegung setzte. Die Ausleger meinen, Amphion habe durch die Macht seiner Gesänge die Einwohner Thebens zum Bau der Mauer begeistert 13–24. In diesen Versen beschreibt Horaz die Wundergesänge des Orpheus, der mit den bezaubernden Tönen der Leier Tieger zähmte, (wilde Horden) Wälder nach sich zog, (Waldgegenden in Fruchtfelder verwandelte) Bäche im Lauf aufhielt, (versumpfte Plätze durch Hemmung der Wasserzuflüsse austrocknete) und, da er hinabstieg in die Unterwelt, um seine durch frühen Tod entrissene Gemahlin Eurydice wieder zu holen, selbst dort die größten Wunder bewirkte. Ihm horchte der schreckliche Cerberus, und versäumte, ihm den Eingang in’s Todtenreich zu verhindern. Selbst die Verdammten vergessen ihrer Qual. Ixion, der die Juno

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Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_117.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)