Seite:Taschenbuch von der Donau 1824 118.jpg

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zu einer Umarmung nöthigen wollte, wurde vom Jupiter dafür in den Tartarus gestürzt, und daselbst auf ein Rad geflochten, das ohne Aufhören mit ihm herumlief. Tityus, ein riesenhafter Sohn der Erde, wollte der Latona Gewalt anthun, wurde[1] aber dieses Frevels halber von den Pfeilen des Apollo getödtet. In der Unterwelt liegt er der Länge nach ausgestreckt, und ein Geier zerhackt die zur Strafe stets nachwachsende Leber. Die Mythe von den Töchtern des Danaus ist folgende: Danaus, ein Sohn des Belus, und Zwillingsbruder des Aegyptus, bekam von seinem Vater Libyen zur Herrschaft. Nach des Vaters Tode aber zerfiel er mit seinem Bruder, und mußte aus Aegypten weichen. Aegyptus hatte mit seinen Gemahlinnen fünfzig Söhne, Danaus aber fünfzig Töchter gezeugt. Danaus entfloh, und gerieth mit seinen Töchtern nach Argos, woselbst er durch den Helanor auf den Thron gelangte. Von ihm bekamen die dortigen Einwohner den Namen Danaer[2]. Nach einiger Zeit erschienen die Söhne des Aegyptus gleichfalls in Argos, nicht in der friedlichsten Absicht; allein Danaus wußte die Sache so einzuleiten, daß zwischen seines Bruders Söhnen und seinen Töchtern eine Vermählung zu Stande kam. Diese Gelegenheit benutzte Danaus zur Rache, und verabredete


  1. Vorlage: aber (Druckfehler, Seite 375)
  2. Vorlage: Danäer (Druckfehler, Seite 375)
Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_118.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)