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Laß jetzt mich deine Hand ergreifen, küssen,
Mit heißen Freudethränen sie benetzen!

Konradin.
Wer bist du? nenne dich ehrwürd’ger Greis,
Den das Entzücken zu verjüngen scheint!

Galvano.
Ein treuer Diener war ich deinen Vätern,
Galvano Lancia, Marschall von Sicilien.
O welche Angedenken dringen jetzt,
Bei deinem Anblick, mächtig auf mich ein!
In Wehmuth und in Wonne schmelz’ ich hin.

Konradin.
Galvano Lancia? der gepries’ne Held,
Der meinem Haus ein halb Jahrhundert lang,
In Glück und Noth, mit Rath und That, gedient,
Der Friedrichs, Konrads, Manfreds Schlachten focht –

Galvano.
Und in den deinen gern verbluten wird.

Konradin.
Was konnte mir Erwünschteres begegnen,
Als daß am Eingang meiner neuen Bahn
Der vielerfahrne Greis dem Jünglinge
Die sichre Rechte bietet! leite mich!
Du kennst die Gänge, die wir Staufen gehn.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_133.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)