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Sich zanken, sind den Deutschen beide fremd;
Der Eine ward in England eingethürmt,
Jenseits der Pirenäen weilt der Andre.
Schon dreimal ward von dir im Fürstenrathe
Gehandelt, Hohenstaufen lebt uns noch.
Nur deine Jugend schien noch nicht erstarkt,
In stürm’scher Zeit das Steuer zu ergreifen.
Du aber harrest nicht und machst dich auf,
Den Lockungen des fernen Landes folgend.
Gefahrvoll ist die Bahn die du beschritten,
Und schwer, o schwer ist dieser Abschied mir.

Konradin.
Du hast, o Freund, die Stammburg mir genannt,
Den Horst, aus dem die Adler sich geschwungen:
Sie ist nicht mehr mein eigen; was auf mich,
Das Wenige, von unsrem Stammgut kam,
Veräußert ward es und zu Pfand gesetzt,
Um die apul’sche Heerfahrt zu bestreiten.
Doch wenn mir Andres nichts zum Erbe blieb,
Das Eine blieb: der angestammte Geist,
Der strebende, der nichts verloren gibt,
Mir blieben die Entwürfe meiner Väter.
Der Hohenstaufen Tagwerk ist nicht klein,
Ich muß es früh beginnen, wie die Vordern
Es früh begannen. Nicht das einz’le Land

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_144.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)