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Dem Himmel dankt’ ich für dies Pärchen;
Doch war zu Ende kaum ein Jährchen,
So stellte schon mit langem Bein

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Der Storch sich wieder bey uns ein.


Alljärlich ward das Stübchen enger,
Der Tisch um einen Ansatz länger,
Und Abends sah oft Weib und Mann
Sich nasses Blicks und schweigend an.

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Des guten Jünger Philipps Frage

War nun mit jedem neuen Tage
Die Losung: ach, du lieber Gott!
Woher für all die Küchlein Brod?

Die Harfe, von der matten Prose

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Der Zeit, verdrängt aus meinem Schooße,

Hing oft, die Saiten abgespannt,
Viel Wochen lang im Staub der Wand;

Aus Kindern wurden mählig Leute,
Nun wuchs der Bach zur Stromes Breite,

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Und was noch erst ein Sörglein war,

Bleicht itzt als Sorge mir das Haar,

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_181.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)