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Trennung.

am 24. März 1776.

Nur Einen Tag entreiss’ ich mich
Du holde Seele, Dir!
Und doch trübt meine Seele sich,
Und dämmrig wird es mir.

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Gott welch ein Schicksal, rief es mich

In fern’re Gegenden,
Soll’t ich, Du liebe Seele Dich
Auf läng’re Zeit nicht seh’n!

O Trennung, Trennung! wende sie

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Du Gott der Liebe ab!

Des Lebens Wechsel trenn’ uns nie.
Auch trenn’ uns nicht das Grab!

Laß unsre Seelen einst, o Gott,
Mit Einem Hauch verweh’n!

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Laß uns vereint noch nach dem Tod

Vor deinem Throne steh’n!

 Joh. Martin Miller.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_185.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)