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Hier lernt vom Grimme rasten
Der Würtemberger Utz,
Der Bischoff hält ein Fasten,
Der Markgraf läßt vom Trutz.

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Sie mochten schon in Sorgen

Um Leib und Leben seyn:
Da trat am andern Morgen
Der stolze Pfälzer ein.

„Herauf, ihr Herrn, gestiegen

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In meinen hellen Saal!

Ihr sollt nicht fürder liegen
In Finsterniß und Qual.
Ein Mahl ist euch gerüstet,
Die Tafel ist gedeckt!

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Drum wenn es euch gelüstet,

Versucht, ob es euch schmeckt.“

Sie lauschen mit Gefallen,
Wie er so lächelnd spricht,
Sie wandeln durch die Hallen

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Ans goldne Tageslicht.

Und in dem Saale winket
Ein herrliches Gelag,
Es dampfet und es blinket,
Was nur das Land vermag.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_215.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)