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Es setzten sich die Fürsten;

Da mocht’ es seltsam seyn:
Sie hungern und sie dürsten
Beim Braten und beim Wein. –
„Nun? will’s euch nicht behagen?

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Es fehlt doch deucht mir nichts?

Worüber ist zu klagen,
An was, ihr Herrn, gebricht’s?“

„Es schickt zu meinem Tische
Der Odenwald das Schwein,

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Der Neckar seine Fische,

Den frommen Trank der Rhein!
Ihr habt ja sonst erfahren,
Was meine Pfalz beschert!
Was wollt ihrs heute sparen,

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Wo keiner es euch wehrt?“


Die Fürsten sahn verlegen
Den andern Jeder an,
Am Ende doch verwegen
Der Ulrich da begann:

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„Herr, fürstlich ist dein Bissen,

Doch Eines thut ihm Noth,
Das mag kein Knecht vermissen:
Wo liessest du das Brod?“ –

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_216.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)