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An Göttinn Freya.

1
Nicht aus leichtem Schaum geboren,
Nicht vergänglich schön wie er,
Nicht ein Spielwerk blinder Thoren,
Nicht an Herz und Thaten leer,

5
Nein, ein Bild von teutscher Treue,

Das bist du, o Göttinn Freye!

2
Der dem Sturm und Meer gebietet,
Göttliche, hat dich erzeugt,
Und, die Berg und Flur behütet,

10
An gesunder Brust gesäugt:

Schon in deines Ursprungs Morgen
Lag der Treue Keim verborgen.

3
Treue hat dich aufgezogen,
Früh betratst du ihre Spur,

15
Lagst auf Bergen oder Wogen

An dem Busen der Natur,
Sahst an Niord, sahst an Skaden
Schon das Vorbild deiner Thaten.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_248.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)