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Wo ist Sie?

Sagt an, wo gibt’s denn ein Mädchen wohl,
Das lieben kann, ohne zu trügen?
Gern reist’ ich fürwahr! von Pol zu Pol,
Ihr seufzend zu Füßen zu liegen.

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O gebt mir die heilige Heimath kund

Wo ihr Hauch und ihr Herz beseelen!
Und Jahre reis’ ich, von Aug’ und Mund
Ein Blickchen, ein Wörtchen zu stehlen.

Wenn mir der Wangen rosige Pracht

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Güt’, Unschuld und Treue verkündet,

Will ich Sie bestaunen Tag und Nacht,
Bis mein Herz durch die Augen verschwindet.

Ich stimme den Wundergläubigen bey,
Zeigt ihr mir die Selt’ne, die Erste! –

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Ein Mädchen zu bilden schön und – getreu,

Ist selbst für den Himmel das Schwerste.

 Haug.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_265.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)