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Mein Lieb! warum noch säumen,
Auf nach den Blüthenräumen
Den Eros dort erkundet
In seiner Lust gesundet!


Die Huldgöttinnen.

Einer Schönen thät ich dienen
Und ich forscht’ in ihren Mienen,
Ob sie, nickend, mein Gelüste
Billigt’, und ich sie eins küßte?

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Lächelnd schien sie sich zu schämen,

Ließ mich doch die Freiheit nehmen,
Und sie küssend auf die Lippen,
Sprach ich: will noch einmal nippen!
Sie gehorcht, zum zweiten regen

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Mir die Lippen sich entgegen;

Doch im zweiten Küßchen bitte
Kecklich gar ich um das Dritte.
„Nun denn, spricht sie, nimm auch diesen!
Aber erst sey dirs verwiesen,

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Nimm’s nicht übel, solchem frechen

Brauch kann ich das Wort nicht sprechen!“

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_267.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)