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Es gehört zu den Erscheinungen unsrer Zeit, daß Ueppigkeit und Verschwendung zunehmen, jemehr die Mittel dazu hinschwinden. Das ernste Zeitalter hat die Menschen nicht mäßiger, das strenge Schicksal sie nicht häuslicher gemacht; die gewaltigen Winke desselben werden nur allzuoft weder beherzigt noch benützt. Man blicke in die Familien und beschaue ihr Thun und Treiben, fast überall legt man es auf Dunst und leeren Schein an, lebt in sorglosem Leichtsinn, und huldigt ohne Scheu einer faden und verderblichen Eitelkeit, wodurch Glück und Wohlstand, Zufriedenheit und Ehre weggeschleudert werden. Solches Verderben ist von größeren Städten ausgegangen, und hat sich bis in die geringsten Landstädtchen verbreitet. Als Beleg mag folgende Erzählung gelten.

In Schwarzenhausen, einem mäßigen Landstädtchen Schwabens, lebte Conradi als Steuereinnehmer, und

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Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 273. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_273.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)