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und ausgebeutelt hat, wird er verschwinden, als ob ihn der Wind hinweggeführt hätte.

Sabine.

Wie kannst du doch eine so schlimme Meinung von ihm haben! Er ist der artigste Mann, den ich noch kennen gelernt habe.

Conradi.

So?

Sabine.

Und wie gnädig und herablassend ist er nicht!

Conradi.

Der Tausend!

Sabine.

Man sieht es ihm an seinem ganzen Betragen an, von wie vornehmer Geburt er ist.

Conradi.

Potz Wetter, und kein Ende! Seine Frechheit und Unverschämtheit ist vornehm, seine zudringliche Galanterieen bey Mädchen und Weibern sind Herablassung, seine Aufschneidereyen erregen Bewunderung, seine plumpen Scherze werden gefällig belacht, seine Aufforderungen dienstfertig begünstigt. Er ist nun der Hahn im Korb, um dessen Gunst alles buhlt, nach dessen Pfeife alles tanzt. – Aber ich bin dieser Narrheit müde, und du wirst dich nach meinem Willen bequemen.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_281.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)