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Walling und meinen Herrn Schwiegervater mit.“ – Alsbald erhub sich die ganze Gesellschaft, um die Ankommenden, und besonders den Herrn Regierungsrath nach Standesgebühr zu begrüßen.

Sabine eilte ihrem Vater entgegen, um ihn zu umarmen, wurde aber sehr kalt empfangen, woraus sie nichts Gutes für sich abstrahirte, und deßhalb in neue Sorgen und Unruhe gerieth.

Walling fragte nach dem Oberamtmann. Dieser trat sogleich mit neuer Verbeugung vor ihn, und empfing ein versiegeltes Papier aus den Händen desselben. Es war ein Befehl von der Oberregierung, dem eine Gestaltsbezeichnung, von der Oberpolizeybehörde beygelegt war. Das größte Erstaunen spiegelte sich im Gesichte des Oberamtmanns ab. Wechselsweise sah er in das Papier und auf den Fürsten. Dieser, einer solchen Störung der heutigen geselligen Freude überdrüßig, und müde, sich länger so unehrerbietig beschauen zu lassen, wollte eben nach Hut und Stock greifen, und sich in der größten Stille wegschleichen, als Conradi ihm in den Weg trat, und mit donnernder Stimme ihm zurief: „Halt, Spitzbube!“ Die ganze Gesellschaft des Kränzchens verfiel in die größte Bestürzung. Conradi kam ihnen vor, wie ein toller Mensch, der den Verstand verloren hat. Man fing bereits an laut zu schmähen, und

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Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 301. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_301.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)