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Sorglos drauf in Ruh und Frieden
Lebte gute Zeit das Paar,
Bis dem Mann zuerst beschieden
Das verwünschte Schicksal war.
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Und so riß denn diese EheDurch des Todes kalte Hand,
Daß des Wittums bittres Wehe
Nun die gute Frau empfand.
Jetzo wird mit lautem Stöhnen
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Und mit Klage nicht gekargt.Unter einer Fluth von Thränen
Wird der Leichnam eingesargt.
Drauf mit glänzendem Gepränge
Wird der Trauerzug bestellt,
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Und es tönen GrabgesängeFür der Wittwe baares Geld.
Auch erbaute noch die Herzen,
Was der fromme Pfarrherr sprach,
Und die Wittwe rief mit Schmerzen
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Dem versenkten Sarge nach:„Wehe,“ rief sie, „muß ich scheiden,
Ach, auf ewig nun von dir!
Fahret wohl, ihr Lebensfreuden,
Meine Sehnsucht wohnet hier!“
Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 318. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_318.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 318. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_318.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)