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im Dorfe verkauft, und das Geld in die Kasse des Wohlthätigkeitvereins gelegt werden. Ganz andrer Meinung aber war der Amtmann: „Nein, dahin stimme ich nicht! der Schmaus ist zur Ehre des Fürsten angeschafft worden, und zu seiner Ehre muß er auch verzehrt werden. Daran können aber nur solche Antheil nehmen, die ein öffentliches Amt verwalten.“ – „Das ist gut gesagt,“ rief der ganze Magistrat unisono, „dabey soll es sein Verbleiben haben.“

Und dabey blieb es auch; denn die Herren von Kleinkrähwinkel schmausten drey Tage hinter einander mit Weib und Kindern von den Bissen, die dem Fürsten zu Ehren waren bereitet, aber von ihm verschmäht worden; das gemeine Volk aber, das die Zeche zahlen durfte, bekam nichts von den Brösamlein, die von der Herren Tische fielen.


Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_341.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)