Seite:Taschenbuch von der Donau 1824 367.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Die Metzelsuppe.

Es ist im Schwabenlande in vielen Dörfern üblich, daß der Pfarrer, und wo ein Amtmann ist, auch dieser von den Bauern, wenn sie zur Winterszeit ein Schwein in die Haushaltung schlachten, ein Stück Fleisch zu einem Braten und dazu noch einige Würste als Mitgabe erhält. Ein solches Geschenk heißt eine Metzelsuppe. Nach dem Gewicht und der Größe der Spende wird dann gewöhnlich die Gesinnung des Gebers ermessen, und der Empfänger weiß gelegentlich wieder darauf zu dienen. Darum rechnen die Bauern, die von Natur nichts weniger als freigebig sind, genau mit ihren Absichten ab, und werfen gerne, wie man sagt, eine Wurst nach einer Speckseite.

Einst schlachtete ein Bauer ein wohlgemästetes Schwein, und hatte seine Herzenslust über den großen Segen an Fleisch und Würsten, womit er über alle Erwartung erfreut wurde. Da ging ihm dann das Herz auf, und er fühlte sich zu einer größeren Freigebigkeit als gewöhnlich angetrieben. Also legte er für

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 367. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_367.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)