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die rechte Hand, mit welcher er den Fidelbogen geführet, abgeschlagen haben.

Andreas Angelus Annales March. Brand. pag. 94.
Ueber die Altmark. I. 231. II. 302.
Geschichte der Stadt Tangermünde von Pohlmann und Stöpel S. 368.
Bünting, Braunschweig. und Lüneburgische Chronik. I. 66. 79.


21. Das Büchelchen.

Das Dorf Buch in der Altmark, unweit Tangermünde belegen, war früher ein ansehnlicher Flecken, der in alten Urkunden sogar eine Stadt genannt wird, und auch seinen eigenen Roland besaß, zum Zeichen, daß ihm die hohe Gerichtsbarkeit verliehen war. Der große Churfürst Friedrich Wilhelm hatte einstmals einen vornehmen Hofbedienten: dieser sprach von dem Orte mit einiger Verkleinerung und bat dabei um dessen Schenkung, ungefähr mit den Worten: „Es hätten Seine Churfürstliche Durchlaucht ein Büchelchen unfern Tangermünde, und möchten Sie ihm solches schenken; es sollte zu Ihrem allerunterthänigsten Andenken von ihm jederzeit werth gehalten werden.“

Dem antwortete aber der Churfürst: - Er könne dieses Büchlein aus seiner Bibliothek nicht missen, sondern gebrauche es noch selbsten; man möge sich daher eine andere Gnade suchen.

Beckmann histor. Beschr. v. Brandenburg. Th. 5. B. 1. Cap. 9. S. 71.


22. Das Gespenst zu Schorstett.

Drei Meilen von Tangermünde liegt in der Altmark ein Dorf, Namens Schorstett. In diesem hat sich vor Zeiten einmal ein sonderbarliches Gespenst herumgetrieben. Es hat ganz weiß ausgesehen, und ist oft zu Dritt gewesen, von unterschiedlicher Größe. Es hat sich hören lassen mit

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Jodocus Donatus Hubertus Temme: Die Volkssagen der Altmark. Nicolai, Berlin 1839, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Temme_Die_Volkssagen_der_Altmark_021.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)